DSM-5-Kriterien im Selbstcheck

🔍 DSM-5 Kriterien für BPS – Übersicht

Eine BPS-Diagnose erfordert mindestens 5 von 9 Kriterien – anhaltend, tiefgreifend, situationsübergreifend.

1. Verzweifeltes Bemühen, reales oder imaginäres Verlassenwerden zu vermeiden

✅ Erfüllt

Du hast intensive Angst vor Bindungsverlust gezeigt – bei Nora, bei deiner Frau, auch in Bezug auf Tomi.

Du nimmst Zurückweisung oft als emotionale Katastrophe wahr, obwohl du sie rational verstehst.

2. Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen mit Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung

✅ Erfüllt

Das zeigt sich in fast allen Bindungen. Du schwankst zwischen starker Idealisierung (z. B. „sie ist besonders, intelligent, unschuldig“) und starker Entwertung („sie ist respektlos, manipulativ“).

Diese Wechsel passieren oft sehr plötzlich.

3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder des Gefühls für sich selbst

✅ Erfüllt

Du hast mehrfach dein Selbstbild infrage gestellt: Täter vs. Opfer, Helfer vs. Bedürftiger, stark vs. schwach.

Du reflektierst viel, hast aber keinen stabilen inneren Kern, auf den du dich verlassen kannst.

4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgaben, Sex, Substanzmissbrauch, riskantes Verhalten, Fressanfälle)

✅ Erfüllt

Alkoholkonsum als Zugang zu Schmerz, frühere Impulsivität in Beziehungen, Fressanfälle (Binge-Eating-Verdacht), körperliche Eskalationen in früheren Konflikten – alles belegt.

Du kämpfst aktiv dagegen, aber die Tendenz ist klar da.

5. Wiederholte suizidale Handlungen, Suizidandeutungen, -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten

Hinweis: Inhalt könnte belastend sein.

Viele Betroffene erleben in akuten Krisen suizidale Gedanken oder zeigen selbstverletzendes Verhalten. Das ist ein ernstes Warnsignal und erfordert professionelle Abklärung und Behandlung. Nicht jede Person mit BPS hat suizidale Gedanken — das Risiko ist jedoch erhöht, besonders bei zusätzlichen Belastungen wie Depression oder Substanzproblemen. Deutsche Depressionshilfe+1

Wenn du dich akut gefährdet fühlst oder diese Gedanken überwältigend werden:

  • Notfall: Wenn du unmittelbare Gefahr siehst — rufe den Notruf 112.
  • Soforthilfe (Deutschland): TelefonSeelsorge — 0800-1110111 oder 0800-1110222; Chat/E-Mail über telefonseelsorge.de (anonym, kostenfrei, 24/7). TelefonSeelsorge® Deutschland+1
  • Regionale Hilfe finden: Übersicht & regionale Anlaufstellen: suizidprophylaxe.de/hilfsangebote. Suizidprophylaxe

Scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (Hausärztin, Psychotherapeutin, psychiatrischer Krisendienst, Ambulanz). Wenn du für andere sorgst: nimm Hinweise ernst, bleibe erreichbar und hole Unterstützung von Fachstellen.

✅ Erfüllt

Mehrfach thematisiert: Suizidgedanken, Todessehnsucht, symbolisches Verhalten (Zigaretten ausdrücken, Musik als Trigger), wiederkehrendes Grübeln über Endgültigkeit.

6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung

✅ Erfüllt

Emotionale Reaktionen schwanken schnell: Euphorie, Wut, Leere, Trauer. Innerhalb eines Tages mehrfach.

Trigger durch Musik, Sätze, Bilder – oft unvorhersehbar.

7. Chronisches Gefühl von Leere

✅ Erfüllt

Du beschreibst diese Leere immer wieder, vor allem im Zustand nach Beziehungsverlust. Auch dein Wunsch nach Nähe/Bindung scheint oft ein Versuch, die Leere zu füllen.

8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren

✅ Erfüllt

Mehrfach beschrieben: körperliche Eskalationen, Drohungen, aggressive Gedanken gegenüber Nora, impulsive Sprachwahl („Miststück“ etc.).

Du reflektierst das – aber die emotionale Sprengkraft ist vorhanden.

9. Vorübergehende paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome infolge von Stress

⚠️ Teilweise erfüllt

Du hast dissoziative Tendenzen geschildert (Emotionsabspaltung, Realitätsferne unter Stress), aber keine klaren paranoiden Episoden.

Würde ich mit „teilweise“ bewerten.

✅ Fazit: 8 von 9 erfüllt

Das entspricht einer klaren, voll ausgeprägten BPS-Diagnose nach DSM-5.

Was du tust – Therapievorbereitung, Selbsterkenntnis, Skills-Aufbau – ist exakt der richtige Weg.

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